Bericht über den Geostammtisch am 5. Juli 2022

In Sachsen wird der Geostammtisch als gemeinsame Initiative von DGfK, BDVI, GDI Sachsen und DVW durchgeführt. Am 5. Juli 2022 trafen sich Interessierte zur kostenlosen Veranstaltung, um zwei spannenden Vorträgen zu folgen...

In Sachsen wird der Geostammtisch als gemeinsame Initiative von DGfK, BDVI, GDI Sachsen und DVW durchgeführt. Am 5. Juli 2022 trafen sich Interessierte zur kostenlosen Veranstaltung, um zwei spannenden Vorträgen zu folgen.

Jakob Mendt (Pykobytes GmbH) stellte in seinem Vortrag das Projekt KLIPS vor. Dabei soll eine Informationsplattform für die Lokalisierung und Simulation von Hitzeinseln für eine innovative Stadt- und Verkehrsplanung entwickelt werden. Mit ihrer Hilfe und einem Sensornetzwerk sollen Hitzeinseln vermessen und über KI-Algorithmen die Auswirkungen möglicher Maßnahmen simuliert werden. Durch die zunehmende Häufigkeit von Hitzeinseln und deren Auswirkungen infolge des Klimawandels müssen sie in Planungsprozessen stärker berücksichtigt werden.

Nach der Vorstellung des Lösungsansatzes in KLIPS ging Jakob Mendt besonders auf die Konzeption des Sensornetzwerks ein. Die Sensorknoten erfassen autark Messwerte für Lufttemperatur und Luftfeuchte. Die Messdaten sollen über Cloud-Services in nahe-Echtzeit bereitgestellt und dann analysiert werden.

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Lösungsansatz des Projektes KLIPS, Jacob Mendt (Pykobytes GmbH), Folienausschnitt Vortrag vom 5. Juli 2022

In der anschließenden Diskussion zeigte sich der Mehrwert des Geostammtischs. Aus dem fachlichen Austausch gingen wertvolle Hinweise auf Landbedeckungsdaten der AdV hervor.

Im zweiten Impuls stellte Mathias Gröbe (TU Dresden) die Entwicklung einer Alpenvereinskarte in der Region Swanetien im Großen Kaukasus (Georgien) rund um den Mt. Ushba vor. An der TU Dresden ist es Tradition, dass außereuropäische Alpenvereinskarten erarbeitet werden. Die Wissenschaftler können so neue Ansätze ausprobieren und sich mit der Praxis auseinandersetzen.

Eine Alpenvereinskarte besticht durch die detaillierte Darstellung der Topografie mit touristischen Inhalten. Sie soll sie die Planung von Touren abseits der Wege ermöglichen und erfordert dafür eine genaue Darstellung von Vegetation, Relief und des Namensgutes der jeweiligen Region.

Im sehr detaillierten und kurzweiligen Vortrag beschrieb Mathias Gröbe den Prozess zur Ableitung einer Arbeitskarte auf Basis von OpenStreetMap und der Verwendung von QGIS ein, die anschließend in Feldarbeiten verbessert wird.

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Herstellungsprozess der Arbeitskarte einer Alpenvereinskarte, Mathias Gröbe (TU Dresden), Ausschnitt Folie 6 des Vortrags vom 5. Juli 2022

Insgesamt leisteten etwa 20 Personen mit Abschlussarbeiten und Kartierungen vor Ort wesentliche Beiträge zur Herstellung der Karte. Besonders herausfordernd ist das Zusammentragen des Namensguts. Das Team hat dabei mit unterschiedlichen Sprachen (russisch, deutsch, georgisch) und verschiedenen Alphabeten (lateinisch, kyrillisch und georgisch) zu kämpfen. Der Input zur Alpenvereinskarte regte intensiv zum Austausch von Erfahrungen in der Region Swanetien an. So wurden zum Beispiel Standorte ausgetauscht, die tolle Sichten auf den Elbrus ermöglichen.

Der nächste Geostammtisch findet am 4. Oktober 2022, 17 Uhr online statt. Dann werden Einblicke in die Expeditionen der TU Dresden in das ewige Eis gegeben. Vielleicht sind Sie ja dann mit dabei?

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Felix Raderecht, DVW Sachsen e.V.

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